
Am letzten Wochenende ging es für die Bremer Herrenmannschaft in den hohen Norden in die Hansestadt Lübeck. Es stand der letzte Spieltag der Saison 2014/2015 an, und zwar gegen die zweiten Hannoveraner Herren sowie den Gastgeber, die Spielgemeinschaft Lübeck/Rostock.
Die Bremer konnten auf einen starken Kader zurückgreifen, lediglich David Black und Benjamin Thönes (beide Longpole Defese) mussten verletzungsbedingt pausieren. Somit konnte der Bremer Coach Andrei Dinescu aus dem Vollen schöpfen. Die Bremer hatten sich intensiv auf diesen Spieltag vorbereitet und gingen dementsprechend selbstbewusst und motiviert in das erste Spiel.
Gegen stark ersatzgeschwächte Hannoveraner gelang Jan Derk Groneveld bereits nach knapp einer halben Minute ein schnelles Tor. Im Folgenden konnten die Bremer das Spiel problemlos unter Kontrolle bringen. Albert Mohr war beim Faceoff nicht zu bezwingen. Im Angriff spielten die Bremer konzentriert und folgten den eingeübten taktischen Vorgaben, so dass weitere Tore erzielt wurden. Jasper Küster erzielte dabei sein erstes Tor für Bremen. Auch Jannik Harrer, der ehemalige Torwart der Bremer und mittlerweile in Bayern lebender Exilant konnte sein lang ersehntes erstes richtiges Tor als Angriffsspieler durch einen starken Schuss aus der Distanz feiern. Die tapfer aufspielenden Hannoveraner konnten in der 32. Minute zum ersten Mal Torwart Jakob Schröter überwinden. Somit stand es zur Halbzeit 5:1 für die Bremer.
In der zweiten Halbzeit zeigten die Bremer weiterhin schönes Lacrosse und kamen durch sehenswerte Kombinationen zu zahlreichen Torchancen, die jedoch nicht konsequent genutzt wurden. Dennoch gelangen weitere vier Treffer. Dem Gegner gelang es nicht, das druckvolle, schnelle und disziplinierte Angriffspiel Spiel der Likkedeeler zu unterbinden. Die wenigen Groundballsituationen wurden konsequent zu Gunsten der Bremer Herrenmannschaft geklärt, so dass die Bremer Verteidigung kaum gefordert wurde.
Somit stand es am Ende verdientermaßen 9:1 für die Hansestädter von der Weser.
Tore Bremen: Jan Derk Groeneveld (4), Felix Mrogenda (2), Jasper Küster (1), Henning Ratjen (1), Jannik Harrer (1)
Assists Bremen: Thore Thedens (1), Matthias Mess (1), Felix Mrogenda (1), Julius Anthes (1)
Im zweiten Spiel trafen die Bremer Herren auf die Spielgemeinschaft Lübeck/Rostock. Die Bremer waren gewarnt. Lübeck/Rostock hatte die Bremer bereits in der Hinrunde knapp geschlagen und in der Rückrunde zwei beeindruckende Spiele gegen Hamburg B und die erstarkten Göttinger gezeigt. Die Likkedeeler gingen nach dem ersten Spiel mit breiter Brust in die Partie mit der festen Absicht, auch den zweiten Sieg einzufahren. Wieder war es der bärenstark spielende Albert Mohr, der den Grundstein für effektives und attraktives Bremer Angriffspiel legte. Wieder und wieder überwand er Stefan Kopperschmidt, den ausgezeichneten Lübecker Facer und leitete die Offensive ein. Und wieder war es Jan Derk Groeneveld dem das erste Tor nach einer sehenswerten Einzelaktion gelang. Bremen machte dort weiter, wo es gegen Hannover aufgehört hatte. Es folgten ein um das andere Mal sehenswerte Kombinationen, die immer wieder zu Torchancen führten. So gelang Sebastian Böttjer nach einem Pass von Felix Mrogenda sein erstes Tor für die Bremer. Der Passgeber konnte dann 9 Minuten später nach einer wunderschönen Kombination mit Henning Ratjen ebenfalls punkten. Die Bremer ließen den Lübeckern keine Chance ihr gegen Hannover noch so effektives, offensives Passspiel aufzuziehen. Den in der ersten Partie gegen die Landeshauptstädter aus Niedersachsen noch so erfolgreichen Angreifern und Mittelfeldspielern der Spielgemeinschaft wurden Torchancen in der ersten Halbzeit größtenteils verwehrt. Somit stand es nach 40 Minuten 6:2 für die Bremer.
Leider war Fortuna den Bremern an diesem Nachmittag nicht hold. Es kam zum Entsetzen des Bremer Coaches zu zahlreichen muskulären Verletzungen, gerade bei Leistungsträgern der Mannschaft. Henning Raetjen, aktueller Box Lacrosse Nationalspieler und ehemaliger deutscher Meister mit München, zog sich eine Leistenzerrung zu und konnte nur noch unter Schmerzen weiterspielen. Auch Felix Egge, einer der Drehpunkte im Bremer Mittelfeld, musste verletzt aufgeben. Als dann auch noch Albert Mohr und der bis dahin gefährlichste Schütze Jan Derk Groeneveld verletzt ausfielen, konnten die bis dahin dominierenden Bremer ihr Spiel nicht mehr wie gewollt ausführen.
Die Gegner gewannen wiederholt die Faceoffs. Lübeck/Rostock besann sich auf seine Passstärke. Ein ums andere Mal verhinderte eine aufopferungsvoll spielende Bremer Verteidigung um Julian Wieske Tore der wiedererstarkten Lübecker. Nils Schmidt und Stefan Koch, den gegen Hannover noch so erfolgreichen Angreifern respektive Mittelfeldspieler der Gastgeber wurde der Weg zum Tor verwehrt. Die im Verlauf des dritten Drittels spärlichen Torchancen konnte der Bremer Goalie mit sehenswerten Paraden entschärfen.

Dennoch setzten sich die Lübecker gegen die dezimierten Bremer immer stärker durch, so dass es zum Anfang des vierten Viertels nur noch 6:4 aus Sicht der Bremer stand.
Das letzte Viertel war geprägt von intensiven Kämpfen um den Ball. Beide Mannschaften zollten der Energieleistung der ersten 60 Minuten Tribut, das Spiel war von zahlreichen Passfehlern und unpräzisen Abschlüssen auf beiden Seiten geprägt. Da die Bremer Offensive stark geschwächt war, konnten die Likkedeeler keine weiteren Tore erzielen. Der Spielgemeinschaft Lübeck/Rostock jedoch gelangen durch Einzelaktionen weitere 4 Tore, so dass sie die Partie verdient mit 8:6 für sich entschieden.
Tore Bremen: Sebastian Böttger (1), Jan Derk Groneveld (2), Henning Ratjen (1), Felix Mrogenda (2)
Assists Bremen: Henning Ratjen (1), Felix Mrogenda (1)
Wir bedanken uns bei den 2. Hannoveraner Herren und der Spielgemeinschaft Lübeck Rostock für einen gelungenen Abschluss der Saison. Besonders möchten wir uns bei dem extra angereisten Hannoveraner Schiedsrichter Carl Neubert bedanken, der alle drei Spiele souverän und konsequent zu leiten wusste.
Die Likkedeeler zeigten an diesem Wochenende ihre mit Abstand beste Saisonleistung sowie das vorhandene Potential, freuen sich nun auf die kommende Turniersaison und werden in der kommenden Spielzeit 2015/2016 sicherlich für viel Wirbel in ihrer Liga sorgen.