Likkedeeler finden neue Freunde in Münster

Am vergangenen Samstag folgten die Bremer Herren der Einladung der Mohawks nach Münster.
Über die Kadergröße müssen sich die Bremer schon lange keine Sorgen mehr machen und so kam es, dass sich 15 Spieler, wie immer unpünktlich, bei dichtem Schneetreiben auf den Weg machten. Der Sechszehnte benötigte noch ein wenig Regeneration und verschlief prompt.
In Münster angekommen fanden die Teams eine wunderschöne Winterlandschaft vor, die geradezu zum intensiven, körperbetonten Lacrossespielen einlud. Zu den Winterspielen ebenfalls angereist waren die Wolverines aus Dortmund sowie die Bonner Lions mit Verstärkung aus Köln.
Das Turnier begann mit der Begegnung zwischen den Likkedeelern und den Wolverines. Die Bremer kamen seht gut auch ohne ihre Leistungsträger im Mittelfeld zurecht und auch in der ungewohnt besetzten Verteidigung wurden ansprechende Leistungen gezeigt. Auch im Angriff, in dem nur Florian Fraaz als erfahrener Attacker spielte, harmoniert von Anfang an. Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, welches bei einem Spielstand von 2:2 in die Halbzeit ging. Die Tore auf Bremer Seite erzielte Albert Mohr nach einem seiner üblichen Sololäufe über das halbe Feld sowie Florian Fraaz nach schönem Zuspiel von Benjamin Thönes.
In der zweiten Halbzeit kam zu drei Gegentoren, welche auf die ungewohnte Zusammensetzung des defensiven Mittelfeldes sowie der Verteidigung zurückzuführen waren. Im offensiven Mittelfeld fehlte es an Durchschlagskraft und der Angriff kam zwar durch schnelle, gute Kombinationen zu zahlreichen Chancen, ließ aber Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen. So konnten die Bremer keine weiteren Torerfolge feiern und die Dortmunder gewannen verdient 5:3.
Im zweiten Spiel trafen Münster und Bonn aufeinander. Die Mannschaften waren gleichwertig, die Münsteraner, vor allem in der zweiten Halbzeit, ein wenig unkonzentriert. So konnten die Vielfraße sich mit 4:2 durchsetzen.
Die Mohawks blieben auf dem Feld, um gleich im Anschluss gegen Bremen zu spielen. Wie in den ersten beiden Spielen trafen gelichwertige Gegner aufeinander. Auf Bremer Seite war es wieder Albert Mohr, der das erste Tor erzielte. Das Zweite wurde von Claas Sonntag erzielt, der sich zügig, effektiv und nahtlos in den umgestellten Angriff zu integrieren wusste. Dem Wetter und dem üblichen Bremer Temperamet geschuldet kam es jedoch zu zahlreichen Strafzeiten, welche die Strafbank mit Schwarz-Roten füllte. Dies wussten die Münsteraner gut zu nutzen und setzten sich nach 60 Minuten mit 4:2 durch.
Im dritten Spiel trafen die Bonner Lions auf die Dortmunder Wolverines. Wieder sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes, spannendes Spiel bei nun überraschend frühlingshaftem Wetter. Ablenkung erfuhr das Publikum nun durch die vom Grill herüber wehenden Wohlgerüche. Die Dortmunder konnten sich 5:3 durchsetzen.
Pünktlich zum vierten Spiel gegen Bonn traf dann auch der Bremer Rookie Lukas Pleese nach erfolgreichem Ausschlafen am Spielfeld ein. Der Bremer Coach entschied sich diese Energieleistung mit Spielzeit zu belohnen. Jan Bartel, der ebenfalls sein erstes Spiel mit einem Longpole bestritt, wurde in das Mittelfeld integriert. Die Entscheidung, allen Spieler viel Einsatzzeit zu gewähren und den Rookies maximalen Spaß zu gönnen brachte die erwartete Instabilität in die Defensive. Das Mittelfeld baute Druck auf, besonders der aus der Jugend stammende Tim Pawlette setzte sich ein um das andere Mal gegen die Bonner Abwehr durch. Aber er zeigte, wie auch die anderen Spieler in den vorangegangenen Partien , eine gewisse Abschlussschwäche. Dazu kam noch ein stark aufspielender Torwart der Bonner auf, der vier 100% Chancen der Bremer vereitelte. Die Bremer Tore waren wieder Ergebnis guten Zusammenspiels. Benjamin Thönes verwandelte nach Zuspiel von Matthias Mess. Claas Sonntag traf ein zweites Mal bevor Albert Mohr nach einer sehenswerten Vorbereitung durch Benjamin Thönes und Florian Fraaz ebenfalls erneut zum Torerfolg kam. Dennoch verloren die Bremer auch ihr drittes Spiel mit 3:8.
Im letzten Spiel des Tages war zu dem Zeitpunkt noch alles Möglich, was die Plätze 1 bis 3 anging. Leider mussten diverse Dortmunder Spieler früher abreisen was wiederum einigen Bremern noch mehr Einsatzzeit brachte. Benjamin Thönes, Claas Sonntag, Tim Pawletta und Lukas Pleese zogen sich die Blauen Shirts an und verstärkten die Dortmunder. Münster sah nach 40 Minuten wie der sichere Sieger aus und brauchte noch 2 Tore, um an den führenden Bonnern vorbeizuziehen. Dann aber drehte Claas Sonntag auf. Wieder setzte er sich im 1:1 vor dem Tor durch, dann verwandelte er ein gutes Zuspiel aus dem Mittelfeld. Somit ging das Spiel mit 3:2 an Münster.
Am Ende entschied die Tordifferenz über die Platzierungen. Nur Bremen konnte seinen vierten Platz souverän ergattern.
Am Abend reisten die Bremer dann erschöpft, satt und glücklich wieder in den Norden. Auch wenn auf dem Papier lediglich drei Niederlagen standen, so war der Bremer Coach mit der Leistung seiner Spieler und vor allem dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden. Vor allem Jan Bartel gilt es da hervorzuheben, der zwei Tage vor dem Turnier das erste mal einen Pole in der Hand hatte und dafür eine tolle Leistung ablieferte. Mit Tim Pawletta spielt ein vielversprechender junger Mittelfeldspieler für Bremen. Die Schnittstelle zwischen Mittelfeld und Angriff funktionierte, das Bremer Offensivspiel basierte endlich weniger auf Einzelaktionen sondern mehr auf eintrainierten Kombinationen. Auch zeigte sich, dass der Bremer Kader nun breit aufgestellt ist und Ausfälle, auch von Leistungsträgern, gut kompensiert werden können.
Ein weiterer positiver Aspekt war die wirklich freundschaftliche und angenehme Atmosphäre auf und neben dem Feld. Es war nicht nur lehrreich sonder sehr spaßig, mal gegen andere Gegner anzutreten. Wir sind uns sicher, die eine oder andere Mannschaft aus der Westdeutschen Liga bald als Gast in Bremen begrüßen zu dürfen, um 2017 zu einem unterhaltsamen, abwechslungsreichen und langen Lacrossejahr zu machen.
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